4 In sanvie|mini

Woche 8 – Auch mir reicht es langsam …

Wie viele Tage sind wir schon zuhause?

8 Wochen – verrückt das es schon so lange ist und wie es aussieht haben wir damit noch nicht mal ganz die Hälfte geschafft.

Wie ist die aktuelle Stimmung?

Puh, was soll ich sagen. Ihr habt mich heute mal auf einem Tag erwischt wo ich auch nicht mehr wirklich begeistert bin, vor allem von der Priorisierung der Politik. Ich finde es unfassbar: Um uns herum ist gefühlt eigentlich alles wie immer, mal abgesehen davon, dass die Leute die man auf der Straße, bzw. im Supermarkt sieht eben eine Maske tragen. Während ich versuche meinen Einkauf einmal die Woche zu machen und damit den Besuch im Supermarkt wirklich auf das Nötigste zu beschränken, steht Lieschen Müller (75) hinter mir in der Schlange und hält 3 Teile in der Hand. Manchmal denke ich, ich mache mich lächerlich, wenn ich weiter so zurückgezogen mit den Jungs lebe, andere Treffen sich schon seit Beginn der Zeit mit anderen Kindern zum Spielen und für manche gibt es jetzt sogar wieder die Möglichkeit gemeinsam Sport zu machen. Seit Mittwoch sind die Spielplätze wieder auf und wir waren gestern kurz, auf unserem, eigentlich wenig besuchten Spielplatz. Muttis saßen dort nun auf einmal auf ihren Picknickdecken und beobachteten ihre große Schar an Kindern die zusammen spielten. Auch unsere hatten schnell die Abstandsregel vergessen und die Freude einen Freund aus dem Kindergarten zu treffen war größer. Ja, so ist das mit Kindern und ehrlich gesagt finde ich das ja auch schön, dass sie genau so sind! Sie spielen nicht auf Abstand und Unterhalten sich wie Erwachsene, sie spielen körperlich und das ist gut so.

Körperlich ist für mich aber auch der Fußballsport und ich kann es nicht verstehen, wie die Bundesliga in der Ersten und ich glaube auch in der Zweiten nun fortgesetzt werden soll. Die Kinder aber eben nicht mit ihren Freunden spielen dürfen. Genauso wenig habe ich Verständnis für offene Biergärten und Meterlange Schlangen vor irgendwelchen Geschäften. Bei unserem Action war die Schlange gestern, als ich beim Edeka war auch wieder sehr lang und die Grüppchen groß. Demnach ist auch meine Laune gerade nicht die beste und ich rücke immer mehr zusammen mit dem Hashtag #coronaeltern, gerade beim Gedanken daran, dass ich ab nächster Woche auch nicht mehr in Kurzarbeit bin, sondern Hauptjob-Homeoffice und Kids unter einen Hut bringen muss, wie soooo viele andere gerade.

Der schönste Moment diese Woche?

Die Vorfreude der Jungs auf den Besuch von Oma, sie waren so aufgeregt, wie zu Weihnachten.

Der schlimmste Moment diese Woche?

Als ich Pelle gestern Abend vorlesen wollte, da drehte sich auf einmal alles, als ich mich hinlegte fühlte es sich an, als würde ich Karussell fahren. Dieses Gefühl kurz vor der Ohnmacht, die nicht kam, mag ich gar nicht. Ich mag es eh nicht, wenn mein Körper nicht funktioniert, aber ich fürchte auch ich bin müde.

Was stresst dich gerade?

Eigentlich nur ich mich selbst.

Was hat besonders Spaß gemacht?

Die Zeit mit den Jungs und Oma am See zu verbringen. Sie zu beobachten, wie sie eine Dino Landschaft gebaut haben und den Moment zu genießen.

Was haben wir diese Woche selber gemacht?

Es gab Post aus Pelles Krippe und wir haben allerlei bunte Tulpen gebastelt und sie über dem Tisch aufgehangen.

Was wir gegessen haben, ich weiß es nicht mehr, war es Spaghetti Bolognese, Spaghetti Bolognese, Verbranntes Essen und wieder Spaghetti Bolognese?

Egal, die Hauptsache ist: Bleibt gesund!

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4 Comments

  • Reply
    Andrea
    8. Mai 2020 at 20:20

    Liebe Kerstin,

    vielleicht sind die drei Sachen, die L. Müller mit 75 kauft, drei wichtige Sachen, die sie dringend benötigt und es kann ihr niemand besorgen. Es gibt auch Senior*innen, für die niemand einkauft. Meine Mutter ist 81 und ich und meine Geschwister bestellen ihr alles beim Lieferdienst oder stellen es ihr vor die Tür. Nun gehen doch mal Eier ect. aus und die kauft sie selber im Supermarkt in der direkten Nachbarschaft.
    Ich verstehe meine Mutter, sie muss die Wohnung auch mal verlassen können. Sie kümmert sich mit 81 um meinen vollpflegerischen Vater, da seit zwei Monaten nur noch der Pflegedienst für die Körperpflege zweimal für 30 Minuten kommt. Alles andere muss sie nun mit 81 machen, ihn füttern, ihm Getränke reichen, Fernseher umschalten ect. Sie ist 24 Stunden abrufbereit um ihm zu helfen, da weder meine Geschwister, ich oder die Enkel*innen zu ihr können. Diese Aufgaben haben wie vor Corona abwechselnd erledigt.
    Wenn sie nun einmal am Tag raus kommt und sei es um drei Dinge zu kaufen, soll sie es tun. Überall wird auf den Senior*innen geschimpft, die angeblich nicht zu schätzen wissen, was die Jugend für sie tut um sie zu schützen. Ich verstehe die Familien mit Kindern, habe selber drei Teenagerkinder im Hause, aber man sollte sich auch in die Situation von unseren Eltern und Großeltern hineinversetzen. Man kann Kinder nicht ewig wegsperren, aber auch die Generation der 60+ nicht.

    • Reply
      Kerstin
      13. Mai 2020 at 12:19

      Liebe Andrea, ja das verstehe ich total – vielleicht hätte ich als Beispiel lieber den 70 Jährigen mit 5 Flaschen Sangria als Beispiel nennen sollen. Es waren offensichtlich keine Lebenswichtigen Dinge. Aber ja, ich verstehe natürlich auch wenn die Generation 60+ auch vor die Tür möchte.

  • Reply
    Anne
    9. Mai 2020 at 12:41

    Hallo, wo in Oldenburg ist denn dieser tolle See zu finden?

    • Reply
      Kerstin
      13. Mai 2020 at 12:20

      Liebe Anne, das ist ein privater See in Wiefelstede – schön oder?

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