3 In sanvie|mini Aus dem Leben

Woche 5 – und es kommen noch weitere 18 Wochen dazu

Wie viele Tage sind wir schon zuhause?

Es ist egal, ich habe nach der Ankündigung, dass in Niedersachen die Kitas bis nach den Sommerferien nur in Notbetreuung laufen werden erst einmal gezählt, wie viele Tage noch kommen werden – so ca. 120 und das bedeutet es kommen noch ganze 18 Wochen auf uns zu. Ob ich weiter wöchentlich unser Familientagebuch füllen werde, dass weiß ich gerade auch nicht. Interessiert es wirklich was 18 wochenlang bei einem zuhause los ist – vermutlich nicht

Wie ist die aktuelle Stimmung?

Ich fühle mich schon fast schlecht dabei, weil ich scheinbar zu einer der wenigen gehöre, die zum einen die Entscheidung der Regierung nachvollziehen kann und zum anderen auch kein Problem damit habe noch weitere Wochen zuhause zu bleiben und mein soziales Leben auf ein minimum zu beschränken. Uns geht es sehr gut! Wir sind gesund, wir haben ein wunderschönes zuhause und ich bin nach wie vor einfach sehr dankbar dafür.

Gut, mit einer Zeit bis zu den Sommerferien hatte ich vielleicht auch nicht wirklich gerechnet, aber wir werden es uns schön machen. Ich denke jetzt wirklich drüber nach vielleicht doch das ein oder andere Angebot zu machen um eine Art Vorschule auch zuhause anzubieten und nicht nur alles so vor sich hin laufen zu lassen, aber mal gucken. Erzwingen möchte ich nichts und bin guter Dinge, dass wir es einfach sehr genießen können weiterhin.

Auch die Kinder sind guter Dinge. Sie haben die Nachricht, dass vor allem Emil vermutlich nie wieder in den Kindergarten gehen wird gut aufgenommen.

Ach, beinahe hätte ich das Osterfest ganz vergessen. Auch das war ganz gemütlich – ohne lange Autofahrten nur wir 5. Ich habe kurz überlegt, ob ich es nicht gut finden würde, wenn es kurz vor Weihnachten wieder eine Kontaktsperre geben würde, um auf die Familienfeiern verzichten zu dürfen. Aber nein, für die Jungs mag der Trubel, den wir Eltern überhaupt nicht mögen ja toll sein.

Der schönste Moment diese Woche?

Die Jungs haben diese Woche viel mit ihren kleinen Digitalkameras gefilmt und Paul hat ein Video aufgenommen, in dem er sich ganz ernst vor seine Kamera gesessen hat und aus der Corona Ferienzeit berichtet hat und was er den ganzen Tag so macht. Und er hat gesagt, dass er es schön findet und das wenn das alles wieder vorbei ist, er dann alle wieder doll vermissen muss. Das war sehr rührend. Bei ihm hatte ich eh immer die Befürchtung, dass er nicht gern in den Kindergarten geht und ich glaube er genießt es extrem, dass er zuhause sein darf und das macht es mir auch so leicht das anzunehmen. Die enge Bindung zwischen den Jungs zu erleben und sie einfach Kind sein zu lassen. Sie sind wahnsinnig pflegeleicht und einfach glücklich gerade. Das ist wunderbar zu sehen.

Zudem war natürlich die Freude über die Ostereiersuche ein schöner Moment.

Der schlimmste Moment diese Woche?

Natürlich läuft nicht immer alles rund, die Jungs streiten auch mal und dann wird gerangelt und wenn dann einer der beiden bitterlich weinend vor mir steht, das ist wohl das schlimmste im Moment. Aber das gehört dazu, das hätten sie im Kindergarten auch mit anderen Kindern. Und die Streitereien sind wirklich selten.

Was stresst dich gerade?

Ich würde nicht sagen, dass es mich stresst, aber es ärgert mich. Es wird so viel gejammert. So viel gemeckert und das auf wirklich hohem Niveau. Erwachsene die sich benehmen wie kleine Kinder, weil man ihnen sagt, dass es besser ist jetzt vielleicht keinen Mannschaftssport zu machen. Ich finde es traurig, wie sehr sich einige da rein steigern können und ich rede nicht von denen, den es wirklich schlecht geht. Ich rede von welchen wie wir – die in einer Kleinstadt leben, mit Haus und Garten, die seit Wochen Sonnenschein haben, deren Kinder gesund sind und die finanziell eigentlich auch noch gut aufgestellt sind. Wir haben sicher alle unser Päckchen zu tragen, aber es ist doch nur ein kleines, wenn man einfach mal ein paar Wochen lang verzichten muss zu konsumieren, vor allem Freizeitaktivitäten zu konsumieren. Es geht so viel schlimmer…

Was hat besonders Spaß gemacht?

Die Zeit draußen im Garten, die Sonnenstrahlen, die Jungs dabei zu beobachten, wie sie mit dem Spieltrecker die Straße rauf und runter flitzen…

Was haben wir diese Woche selber gemacht?

Die Jungs haben weitere Briefe geschrieben, an Freunde die sie vermissen.

Was haben wir diese Woche gekocht?

  • Quiche
  • Fischstäbchen mit Bratkartoffeln
  • Milchreis mit Apfelkompott
  • Scampi mit Pasta und Bärlauchpesto
  • Nudel mit Fleischbällchen in Tomatensugo

Wie war eure Woche? Und vor allem wie fühlt sich das an zu wissen, dass es noch lange nicht vorbei ist? Geht es euch gut damit?

Bleibt gesund!

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3 Comments

  • Reply
    Mimi
    17. April 2020 at 15:19

    Mir geht es damit nicht so gut. Mal besser mal schlechter und auch ich gehöre der Kategorie „Meckerer“ an, denen es grundsätzlich an nichts fehlt. Ich empfinde diesen Einschnitt aber dennoch sehr groß und meine Erwartung evt. Im Mai mit etwas Normalität zu beginnen (nicht dass dann alles wieder so ist wie vorher) wurden leider nicht bestätigt. Ich weiß was du meinst und ich bewundere auch Menschen wie dich die damit so entspannt und souverän umgehen können! Ehrlich! Jedoch finde ich auch man sollte nicht immer vergleichen und man darf auch mal über seine „Luxusprobleme“ meckern.
    Bleibt gesund und Herzliche Grüße

  • Reply
    Marie
    17. April 2020 at 21:04

    Moin,
    ich freue mich über dieses Tagebuch sehr und auch wenn sich das in x Wochen eingespielt hat (oder auch nicht), lese ich gerne weitere Wochen von dir! Ich könnte es aber auch gut verstehen, wenn du selber doch nicht mehr die Zeit finden würdest!
    Ich freu mich für dich, dass du es so gut aufnehmen kannst, fühle mich angesprochen und schneide mir ein Stück von dir ab!
    Alles Gute

  • Reply
    Katrin
    18. April 2020 at 08:39

    Bei uns läuft es eigentlich auch ganz gut, aber ich muss schon sagen, dass ich enttäuscht bin über die Entscheidung, gleich bis zu den Ferien dicht zu machen. Warum kann das nicht auch im zwei Wochen Rhythmus entschieden werden? Nach fünf Wochen mit drei Kindern (4,5 2,5 und sechs Monate) komme ich so langsam an meine körperlichen Grenzen. Da hätte ich mir mehr Kreativität seitens der Politik gewünscht, um Familien wenigsten etwas zu entlasten.

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