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leevje – ein Familienunternehmen mit viel Leidenschaft und Kreativität

Ich finde es immer total spannend die Geschichte von kleinen Lables kennenzulernen und habe mich sehr gefreut mit Anna-Marie von leevje über ihr Lable und die Herausforderung dieses mit der Familie unter einen Hut zu bekommen zu sprechen. Ihr erinnert euch sicher noch an die KREATIVePOWERmama-Interview Reihe – da passt Anna-Maria prima rein.

Liebe Anna-Marie, lieber David, bitte stellt euch kurz vor – wer seid ihr?

Ihr Lieben, vielen Dank für die vielen Fragen rund um leevje und unsere Familie. Ich heiße Anna-Marie, bin bald 30 Jahre alt und Mutter von (fast) drei Töchtern. Mit der Geburt unserer ersten Tochter entfachte bei mir die Leidenschaft für einzigartige Kindermode und schöne Produkte für unser Kinderzimmer. Ich wollte nicht wieder in meinen Beruf als Sozialpädagogin zurück und in mir entstand zuerst der Wunsch nach einem „Kids Concept Store“. Leider ließ sich das mit unserem Umzug nach Hamburg nicht realisieren und so kamen wir dann erstmal zu unserer zweiten Tochter Marlene. Aber mir fehlte ein Job, eine Leidenschaft und Auslastung neben meinem Mama-Dasein. Ganz langsam entstand dann die Idee für unser leevje. Heute kann ich sagen, dass ich meinen neuen, zusätzlichen Job liebe, ich mag den Ausgleich zwischen Familie und Beruf. Nur eines fehlt mir noch, Zeit für mich, denn ich arbeite im Kinderzimmer, vor der Badewanne oder Abends auf dem Sofa. Mein Mann David ist eigentlich in der Finanzbrache „zuhause“. Doch auch er fand die Idee „sein eigenes Ding“ zu machen immer sehr Interessant und schnell haben wir festgestellt, dass wir uns mit meiner Kreativität und Davids „BWL- und Finance-Know-How“ ideal ergänzen. Also haben wir es gewagt nicht nur privat sondern auch beruflich Partner zu sein.

Was habt ihr vor der Gründung eures eigenen Labels beruflich gemacht?

Ich haben nach meinem Studium der Sozialpädagogik mit der Spezialisierung „Frühkindliche Bildung & Erziehung“ bei der Stadt Münster im Bereich der Bedarfsplanung von Kindertagesstätten gearbeitet bevor es dann nach Hamburg ging. Während unserer Zeit in Hamburg war ich in Elternzeit bis dann auch unsere zweite gemeinsame Tochter das Licht der Welt erblickte. 

David hat nach seinem Studium in Controlling & Finance zuerst bei einer Investmentbank gearbeitet und zum Schluss in einer mittelständischen Unternehmensberatung. Als Familie haben wir dann schnell festgestellt, dass uns an gemeinsamer Zeit und der Verwirklichung eigener Träume fehlt. 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen leevje zu gründen und was ist das Besondere daran?

Nach der Geburt von Marlene sind wir mit beiden Kindern für sechs Wochen gereist. Damals war unser zu Hause noch in Hamburg, doch schon länger schlummerte der Wunsch in uns, mit beiden Kindern wieder zurück nach Münster zu gehen, um damit Familie und den engsten Freunden wieder ein Stück näher zu sein.

Auf unserer Reise haben wir viel über meinen Traum eines eigenen Labels geredet und haben dann sogar während unserer Reise beschlossen alles auf die Karte Münster, Selbständigkeit, Freunde und Familie zu setzen. Bis leevje dann aber bereit für den Start war, verging etwas über ein Jahr.

Wir haben in dieser Zeit so viele Phasen durchlebt, von Euphorie und Optimismus bis hin zu Zweifeln und der Frage, ob wirklich alles richtig war. Und doch können wir sagen, mit unserem Launch am 14.09. sind viele Zweifel verflogen, wir stehen als kleine Familie hinter unserem Label. Mit zwei, bald drei kleinen Töchtern und unserem Label haben wir zwar keine freie Minute mehr und es geht chaotisch zu, aber wir hatten auch noch nie so viel Zeit zusammen als Familie – Homeoffice ist Fluch und Segen zugleich.

In Bezug auf die Besonderheit von leevje lässt sich sagen, dass es unzählige tolle und beeindruckende Marken gibt, die sich an Familien und Kinder richten. Ich möchte nicht sagen, dass unsere Produkte besonderer sind als die von anderen Firmen. Geschmäcker sind verschieden und so sind es auch die Produkte der unterschiedlichen Marken. Als studierte Sozialpädagogin mit dem Schwerpunkt frühkindliche Bildung und Erziehung habe ich schon früh Spaß an der Arbeit mit Kindern für mich entdeckt. Nach der Geburt unserer ersten Tochter kam dann die Leidenschaft für schöne und besondere Dinge für Kinder wie Kleidung, Spielzeug uvm. Mittlerweile lebe ich meinen Traum und kann beispielsweise Dinge entwerfen, wo der Tragekomfort bzw. der pädagogische Gedanke bei dem Spielzeug an erster Stelle steht, um anschließend ein schönes Design für jedes einzelne Teil zu kreieren. Viel Liebe und viele Wochen, wenn nicht sogar Monate an Arbeit fließen in jedes dieser Kleidungsstücke.

Ihr seid Eltern, wie klappt bei euch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie? 

Es ist aktuell ehrlicherweise eine absolute Herausforderung. Wir sind ein Paar seitdem wir 15 und 16 Jahre alt sind. Wir haben bald drei Töchter und sind so ziemlich erprobt in sämtlichen Alltagssituationen und doch stellt es uns vor neue Situationen und Herausforderungen. Wir sind nicht mehr nur ein Ehepaar und Eltern unserer Töchter, wir sind nun auch Geschäftspartner. Nicht selten geraten wir daher doch etwas aneinander.

Es ist einfach eine sehr emotionale Basis, welche uns beide verbindet und es gibt keine räumliche Distanz zwischen Büro und Zuhause. Homeoffice, Kinder und der ganz normale Wahnsinn – viele beneiden uns um diese Situation. Wir können aber sagen, es ist eine große Aufgabe sich nicht in einer unserer Rollen zu verlieren. Wir arbeiten noch an der perfekten Situation, denn für uns sind wir noch nicht an dem Punkt einer optimalen Lösung für alle. Wir planen uns feste Zeiten für unsere Arbeit, unsere Töchter und auch für gemeinsame Zeit zu zweit ein.

Welche Vor- und Nachteile hat die Selbstständigkeit bei euch?

Ich denke, dass wir in der vorherigen Frage schon auf den größten Nachteil eingegangen sind. Hinzu kommt natürlich auch der finanzielle Aspekt. Wir stemmen leevje zu 100 % aus eigenen Mitteln. Wir sind super gestartet und können wirklich zufrieden sein. Dennoch hat man natürlich, insbesondere mit drei Kindern, immer Angst, dass es auch mal anders laufen könnte und gibt immer Vollgas sodass einem häufig auch der nötige Abstand fehlt und man abends auf dem Sofa noch E-Mails und Anfragen beantwortet. Wie der Name „Selbstständigkeit“ schon sagt – Selbst & Ständig!

Aber es gibt natürlich auch viele Vorteile. Wir können viel Zeit mit unseren Kindern verbringen und uns Arbeits- und Freizeit selbst einteilen. Wir können aktuell, da wir noch ein kleines Team sind von überall aus Arbeiten. Ich denke der, dass die Flexibilität hier aktuell der größte Vorteil ist.

Was habt ihr für leevje für die Zukunft geplant und welche Ziele/ Wünsche verfolgt ihr privat?

Gerade gleicht unser Unternehmen noch einer Großbaustelle. Ich glaube, dass trifft es ganz gut. Der Grundstein ist gelegt und nun versuchen wir Schritt für Schritt weiterzukommen. Wir sind voller Ideen und Visionen und wir wünschen uns einen Platz für leevje im bestehenden Modejungle zu finden.

Aber bei uns soll sich nicht alles um Mode drehen. Mit unseren drei Holzprodukten haben wir bereits gute Erfahrungen machen können. Das Sortiment soll stetig, bewusst und nachhaltig erweitert werden. Denn gerade David, der eigentlich aus der Finanzbranche kommt, ist es bewusst, dass man sich nur durch ein gesundes und nachhaltiges Wachstum auf dem Markt langfristig etablieren kann.

Fragt man uns nach unseren privaten Zielen und Wünschen, sind diese recht schnell formuliert. In erster Linie eine Kindheit für unsere bald drei Töchter mit ganz viel Liebe, Gesundheit und Geborgenheit. Dass wir immer die perfekte Balance zwischen Arbeitszeit und Elternzeit finden und als Familie nie aufhören enger aneinander zu wachsen.

Und wer weiß, vielleicht legen wir mit leevje den Grundstein für einen zukünftigen Traum einer oder mehrerer unserer Töchter! Und sollte das nicht so sein, dann ist das für uns natürlich auch in Ordnung. Uns ist wichtig, dass unsere Kinder ihren eigenen Weg gehen und wir ihnen dabei immer zur Seite stehen.

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